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Diamond Age

Rezension von Rang -1: Verlorene Seele  Ancalagon

Autor:
Neal Stephenson
1099649057
Jahr:
1995
Originaltitel:
Diamond Age
Muss ich haben:
Die Bewertung von Ancalagon:
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Review:

Der geniale Nanotechniker John Percival Hackworth erhält den Auftrag, ein Lehrbuch für ein reiches, kleines Mädchen zu programmieren. Die Illustrierte Fibel für die junge Dame wird ein Buch, das Mutter, Kindermädchen, Kindergarten und Schule ersetzt. Das nanotechnische Buch ist als Einzelstück gedacht und soweit fortgeschritten, dass es der Leserin einen riesigen Vorsprung in Wissen, aber auch Benehmen und Geschick bringen soll.

Wir befinden uns in einer Zeit, in der Alltagsgegenstände problemlos in Materiecompilern kopiert werden können. Jegliches Handwerk hat seine Berechtigung verloren. Herkömmliche Staaten sind von kleinen, untereinander durch ethische und kulturelle Gemeinsamkeiten verbundenen "Enklaven" verdrängt worden.

Hackworth erstellt eine illegale Kopie der Fibel, die er verkaufen möchte. Er wird jedoch überfallen und die Kopie fällt Nell, einem kleinen Mädchen aus der Unterschicht von Shanghai, in die Hände. Als sich Nell in das in der "Fibel" verborgene Informationsnetzwerk einloggt, beginnt sich nicht nur ihr Leben für immer zu verändern ...

Diamond Age ist weit mehr als normaler Cyber-Punk, in dem die Unterschicht gegen die Reichen rebelliert. Neal Stephenson ist hervorragend gelungen, heute aktuelle Themen (Kindererziehung, Privatsphäre, Abhängigkeiten, Staatengefüge, freier Sex, Nanotechnologie, Zweiklassenproblem) in einen sehr angenehm lesbaren Roman zu verpacken. Verschienene Plots rotieren wie bei anderen Autoren gewohnt umeinander. Es kommt zum grossen Knall, doch danach geht die Geschichte (mindestens für einen Teil der Aktoren) weiter. Das Leben geht weiter, auch wenn etwas verändert worden ist (im Kontrast zu Autoren wie William Gibson oder klassischen Märchen: Und wenn sie nicht gestorben sind ...).

Weitere Informationen:

Hugo Award:
1996, Best Novel
Slashdot.org brachte am 20. Oktober 2004 ein gutes und langes Interview mit Neal Stephenson

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