Rezension von Ancalagon
Interpret: |
Untoten |
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Jahr: |
2004 |
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Muss ich haben: | ||
Die Bewertung von Ancalagon: Diskussion: Kommentieren |
Review:
Das Berliner Duo Untoten spielt wirklichen Gothik. Der Stil bewegt sich zwischen Berliner Chansons der Zwanziger mit russischem Einfluss und Orchester, sanftem Metal und etwas Elektro. Die Stücke sind aber keine verstaubten Chansons, im Gegenteil, sie sind düster und gesungen mit einer Eleganz, die bei den meisten "Gothik"-Bands vermisst wird. Die Musik der Konzeptalben Grabsteinland und nun auch Herrschaft der Vampire dreht sich um eine Vampirgeschichte. Ein Mädchen verirrt sich im Grabsteinland. Zuerst standen hier die Texte, dazu kam die Musik als Untermalung. Was nicht heisst, dass diese sekundär oder gar minderwertig wäre! Die Stücke sind dramatisch, beängstigend, schwermutig, träumerisch, kalt, mysteriös, aber auch erotisch. Es lohnt sich, zuerst mal das dicke Booklet aufzuschlagen um zu sehen, in welcher Welt man sich hier bewegt. Lichtbringer: Wenn es Schmerz ist den du willst / will ich dir behilflich sein denn das Leben ist so endlich / lebst für's Ende ganz allein wenn es das ist was du willst Wenn es Kampf ist den du willst / möcht ich Schlachten mit dir führn, bis wir alle einen Teil / uns'rer Hoffnung dort verliern, Sag was hätt' ich schon verloren / etwas Blut und dein Vertrau'n, davon habe ich doch so viel / was mir fehlt das ist ein Traum David A. Line an der Gitarre hält sich im Hintergrund, sein Beitrag ist nie zu hart oder gar aufdringlich. Die Stimme von Greta Csatlós ist dunkel und rauchig, sie erinnert an Grössen wie Marlene Dietrich oder Zarah Leander, wenn auch (noch) eine gewisse Sicherheit oder Stärke fehlt. Es kann aber durchaus sein, dass dies Absichtlich so ist. Denn irgendwie scheint mir, als ob die Untoten einen gewissen Amateur-Status zelebrieren: selbsterstellte Booklets, Cover und Webpage von Kollegen, Tracks auf CD falsch numeriert, Konzert mit Verspätung ... immerhin sind sie schon seit etlichen Jahren zusammen. Für mich persönlich ist diese Musik in den "reifen" Gothik einzuordnen. Was einerseits bedeutet, dass hier ganz sicher keinen Kommerz dabei ist. Andrerseit braucht es eine gewisse Gewöhnug an das Album. Wer Musik zum Tanzen sucht, wird hier ganz sicher nicht bedient. Auch als Hintergrundmusik eignen sich die Untoten nicht. Diese Musik ist zum richtig Zuhören. Beim ersten Mal gefallen einem die musikalischeren Tracks, aber gerade die anderen kristallisieren sich nach einiger Zeit als die viel interessanteren heraus. |
Weitere Informationen:
Ein gutes und langes Interview erschienen 2003 im AMBOSS-MAG |
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Bericht vom Konzert in Berlin (K17) im November 2004 |
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Offizielle Homepage der Untoten |
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