Rezension von Nimue
Autor: |
Laura Resnick |
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Jahr: |
1998 |
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Originaltitel: |
In Legend Born, Part 1 |
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Muss ich haben: | ||
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Review:
Mirabar wird jede Nacht von Visionen gequält. Der "Rufer", wie sie ihn nennt, enthüllt ihr, dass ein großer Krieger auf dem Weg nach Sileria ist - "ein Mann von schrecklichem Mut, befleckter Ehre und bitterer Sehnsucht". Er soll Sileria von der Besatzung befreien, die seit 1000 Jahren das Land knechtet. So beginnt die Geschichte der riesigen Insel Sileria, auf der Bauern, Adlige und Zauberer in einer fortwährenden Fehde miteinander liegen, die es den Besatzern leicht macht, sie alle zu unterdrücken. Als der junge Schwertmeister Tansen nach 9 Jahren Exil in seine Heimat zurückkehrt und sich weigert, seine Schwerter abzugeben, wird er gefangen genommen. Der Kommandant der Hafenstadt ist jedoch beeindruckt von den Fähigkeiten des jungen Kriegers. Er läßt ihn wieder frei - mit dem Auftrag, den Rebellen Josarian zu finden und zu töten. Gar nicht so einfach, denn das Gesetz des Schweigens schützt den einzigen Mann, der es wagt, sich gegen die Besatzer zu erheben. Trotzdem gelingt es Tansen, Josarian aufzuspüren. Nachdem er das Feuer gelöscht hatte, hatte Tansen die Schwerter so hingestellt, dass die geringste Berührung sie laut klirrend zu Boden fallen ließ. Nach dem Fluch zu schließen, der das Klirren begleitet hatte, hatte Josarian sich auch noch geschnitten. Normalerweise hätte Tansen einem Gegner keine solche Chance gegeben, sich seiner Schwerter zu bemächtigen, aber er wußte, dass Josarian keine Ahnung hatte, wie er sie benutzen sollte. Josarian betrachtete ein Schwert nicht einmal als eine Waffe, die ein "shallah" benutzen könnte. Indessen macht sich Mirabar auf die gefährliche und ungewisse Suche nach dem Krieger, von dem sie nicht mehr als ein fremdes Schriftzeichen kennt. Keine leichte Aufgabe für sie, denn mit ihren roten Haaren und goldenen Augen ist sie eine Ausgestoßene, die abergläubisch für eine Dämonin gehalten wird. "Dämon!" Sie wollten sie töten. Sie sah es in ihren Mienen, sie sah es an den Yahr, die sie schwangen. "Bleibt zurück!" rief sie und atmete Feuer - die einzige Verteidigung, die sie kannte. Die Dorfbewohner waren erschrocken, dass sie stehenblieben und starrten, aber sie wirkten nicht weniger zornig oder bedrohlich. "Geht zurück in eure Häuser und laßt mich in Frieden", befahl Mirabar. "Nein! Tötet sie!" schrie jemand." Sonst kommt sie in der Nacht zurück!" "Für alle Edelsteine Alizars würde ich nicht hierher zurückkommen." Fauchte Mirabar. Sie rief Flammen auf ihre Handflächen und warf Feuerkugeln. Das genügte endlich, dass sich die Dorfbewohner umdrehten und flohen. Mirabar tat dasselbe. Sileria ist ein heißes Land mit Vukanen, Erdbeben und wenig Regen. Ein "shallah", ein Bauer, ist nichts ohne seinen Clan. Nichtigkeiten können zu Blutfehden führen, die ganze Clans ausrotten. Shallahs können zwar nicht schreiben, doch sie komunizieren durch eine Art Schrift aus geknoteten Schnüren. Sie verachten die Bewohner der Städte; Tiefländer, Händler und Adelige. Respekt bringen sie der Schwesternschaft entgegen und den "Wächtern", Feuermagiere, die Kontakt zu den Geistern Verstorbener herstellen können. Doch wie alle anderen auch, fürchten sie die Wasserherrn - mächtige Zauberer, die Kontrolle über alle Wasserresourcen haben. Und ohne Wasser kann man nicht leben, in einem trockenen Land wie Sileria. Sie erheben Wassergeld von Menschen, denen kaum noch etwas zum Leben bleibt, nachdem die Besatzer ihre Steuern eingetrieben haben. Mirabar, Tansen und Josarian gehören zu jenen bettelarmen Menschen, die in einem Kampf nichts mehr zu verlieren haben, außer ihrem Leben. Sie sind gejagt worden, sie haben ihre Freunde und Familien sterben sehen - vielleicht gibt ihnen das diesen Mut zum Aufbegehren gegen etwas, dass sich seit 1000 Jahren nicht verändert hat: die Knechtschaft unter fremden Herrschern. Feuerbringer ist ein außerordentlich spannendes Buch, mit sorgsam ausgearbeiteten Charakteren in einer detailreichen Welt. Die Handlung schlägt dem Leser immer wieder ein Schnippchen, wenn er gerade denkt, er wüßte nun, wie es weitergeht. Manchmal sind diese Wendungen abenteuerlich und fantastisch, aber niemals sind sie unlogisch. Und ständig machen sie neugierig. Suchtfaktor: hoch |
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