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Das große Tolkien-Lexikon

Rezension von Rang -1: Verlorene Seele  Ancalagon

Autor:
Friedhelm Schneidewind
1103102039
Jahr:
2001
Originaltitel:
Das große Tolkien-Lexikon
Muss ich haben:
Die Bewertung von Ancalagon:
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Review:

Ein Lexikon mit allen Begriffen, die irgendetwas mit Tolkiens Werk zu tun haben.

Das ist eine gute Sache für Fans, die mehr Wissen möchten, aber nicht die Energie haben, sich durch meist langatmige Sekundärliteratur zu kämpfen. Oder natürlich für Leser, die nie alle Namen und Orte im Kopf behalten können, denn hier kann schnell nachgeschlagen werden.

Ganz besonderes Interesse gilt natürlich folgendem Eintrag:
Mordor: Schwarzes Land, das Reich von Sauron östlich der Ephel Duath, auch das Land des Schattens oder das Land des Schreckens genannt. [...] Mordor nennt sich auch der Server eines Vereines zur Förderung von Fantasy & Science-Fiction im Netz. (siehe Beispielseite)

Der Autor hat sich seit den 70er-Jahren intensiv mit Tolkien und seinen Werken beschäftigt, kennt sich also gut mit dem Thema aus und weiss auch einiges zu berichten, das nicht offensichtlich ist. Was aber auch bedeutet, dass er manchmal eigene Interpretationen in sachliche Abschnitte einfliessen lässt. Im Anhang finden sich Zeittafeln der drei Zeitalter Mittelerdes, Tolkiens Leben, Tolkiens Veröffentlichungen und von ihm inspirierte Werke, musikalische und dramatische Bearbeitungen, sowie ein Verzeichnis der Sekundärliteratur und ausgewählte Internet-Seiten.

Leider sind im Internet Gerüchte im Umlauf, laut denen nicht alle Fakten in diesem Buch stimmen würden. Diese Fehler haben ich aber vor allem dort eingeschlichen, wo unter Zeitdruck gearbeitet wurde, nämlich bei den Angaben zu den Filmen. Dass die philosophischen Interpretationen vom Autor selbst stammen und nicht immer der Meinung anderer Tolkien-Experten entsprechen, hätte mindenstens jeweils irgenwie vermerkt werden sollen. Das Lexikon ist nicht gedacht für ein tieferes Studium von Tolkiens Werk, und sollte auch nicht dafür verwendet werden.
Ferner sieht es aus, als ob das Buch aufgeblasen wurde, damit es dem Titel "Grosses Lexikon" gerecht wurde. So ist es unhantlich, und erinnert nicht wirklich an ein richtiges Nachschlagewerk, denn solche sind normalerweise dicht gepackt und auf feinem Papier gedruckt. Auch stören die vielen Pfeile. Es ist ja klar, dass Wörter wie Ephel Duath irgendwo im Lexikon erklärt werden, es braucht nicht in jedem Satz mehrere Referenzen.
Die erwähnten Internetseiten sind inzwischen nicht mehr aktuell. So sind z.B. zwei Userpages von mordor.ch erwähnt, die aber leider nicht mehr existieren.

Das Buch stellt sicher eine beachtliche Sammlung dar und hat bestimmt seinen Nutzen. Trotz den oft negativen Kritiken sind 800 Seiten mit Informationen gefüllt, die nicht trivial sind. Das Tolkien-Lexikon ist interessant und vielleicht sogar als Bettlektüre geeignet. Vielleicht wird es nach einer Revision auf ein kleineres Format gedruckt. Mit dieser jetztigen Version kriegt man für wenig Geld (ca. EUR 10) sehr viel Informationen - verliert aber auch viel Platz im Bücherregal.

Weitere Informationen:

Eine (nicht ganz zufällige) Seite aus dem Lexikon

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