Archiv von Minas Tirith


Das wandelnde Schloss

Rezension von Rang -1: Verlorene Seele  Nimue

Direktor:
Hayao Miyazaki
1125044101
jahr:
2005
Originaltitel:
Hauru no ugoku shiro
Muss ich haben:
Die Mordor-Bewertung (4 Stimmen):
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Review:

Der Film entführt den Zuschauer mühelos in eine andere Welt - und das so gründlich, dass man die verwirrende Magie und die wechselnden Gestalten der Darsteller ganz selbstverständlich findet. Während "Chihiros Reise ins Zauberland" die westliche Welt mit japanischen Göttern verwirrte, spielt die Geschichte vom wandelnden Schloss irgendwo in Mitteleuropa, so um 1920 herum.

Es ist die Geschichte von Sophie, einem bescheidenen 15-jährigen Mädchen, das als Hutmacherin arbeitet. Ihr eintöniges Leben ändert sich, als ein junger Mann sie vor zwei zudringlichen Soldaten rettet. Der schöne junge Mann, der das Leben nicht allzu ernst zu nehmen scheint, ist der Zauberer Hauro. Leider ist eine böse Hexe hinter ihm her, die Sophie aus Eifersucht mit einem Fluch belegt - ihr Körper altert in Sekunden auf den einer 90-jährigen. Sophie entscheidet sich, in die Welt der Zauberer zu reisen, um jemanden zu finden, der den Fluch wieder von ihr nimmt.

Es ist eine beschwerliche Reise in einem so alten Körper, doch das freundliche Mädchen findet bald Freunde: eine hüpfende Vogelscheuche, die ihr das wandelnde Schloss zeigt; einen kleinen Jungen, der mit seinen Aufgaben als Hauros Verwalter völlig überfordert ist und einen Feuerdämon, der ebenfalls mit einem Fluch belegt ist. Sophie zieht als Putzfrau in das sonderbare Schloss ein, das sich wie ein riesiges Metall-Insekt vorwärts bewegt. Innen gibt es eine magische Tür, die durch einen verstellbaren Farbriegel in verschiedene Welten führt. Und in jeder dieser Welten hat Hauro, der Eigentümer des wandelnden Schlosses, eine eigene Identität. Sophie merkt schon bald, dass ihr Traumprinz ein eitler junger Mann ist, der sich gern seinen Verantwortungen entzieht und lieber als schwarzer Vogel gegen kriegerische Luftschiffe kämpft.

Doch in diesem Film ist keiner, was er scheint und keiner bleibt, was er war. Nicht zuletzt durch Sophies selbstlosen Mut, erkennen sogar die Kriegstreiber die höhere Macht der Liebe an. Eine märchenhafte Liebe, die alles akzeptieren kann, nichts hinterfragt und alles verzeiht, ist das eigentliche Thema dieses Films. Es verschlägt einem den Atem, wenn Bibelsprüche zum leben erweckt werden:
"Bittet und Euch wird gegeben werden"
Nie wurde das ergreifender dargestellt. Fantasie und Botschaft reichen sich auch in diesem Film von Miazaki die Hand. Was Kinder leicht verstehen werden, wirft für Erwachsene noch viele Fragen auf, wenn der Film längst zu ende ist. Trotz dieser Hintergründigkeit ist der Film stellenweise ausgesprochen komisch. Gelächter und Seufzer wechseln sich bei den Zuschauern ab - schöner kann Kino nicht sein.

Fazit: Unglaublicher Kinogenuss, auf den man sich einlassen sollte und den man auf keinen Fall verpassen sollte. Viel reifer als "Chihiro" und ohne den düsteren Pessimismus von "Prinzessin Mononoke" ist dies der beste Fim von Haao Miyazaki.

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