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Kinder der Ewigkeit

Rezension von Rang 0: Sklave - Schuldet Mordor Geld  Ljod

Autor:
Andreas Brandhorst
1271589308
Jahr:
2010
Originaltitel:
Kinder der Ewigkeit
Muss ich haben:
Die Mordor-Bewertung (2 Stimmen):
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Review:

HANDLUNG:
Esebian ist ein 600 Jahre alter Auftragskiller, welcher das Töten leid ist. Unter Druck führt er einen letzten Auftrag aus, um seinem Ziel, ein Unsterblicher zu werden, ein sogenannter Erlauchter, näher zu kommen. Bei der Ausführung des Auftrages gerät Esebian jedoch zwischen die Fronten von Mächten denen er kaum etwas entgegen zu setzen hat. Wer verfolgt welche Ziele? Wer ist Freund, wer Feind? Wie bringt er die Stimme in seinem Kopf zum Schweigen? Bald schon wird Esebian vom Jäger zum Gejagten und hetzt quer durch das Universum, im Versuch lange genug am Leben zu bleiben, um zu verstehen wie ihm geschieht.


„Kinder der Ewigkeit“ kommt mit gemütlichen 687 Seiten im Paperback (Heyne: ISBN: 978-3-453-52610-5) daher. Wobei ich mich im Bezug auf meine Bücherwand mal wieder ärgere, dass es nicht möglich ist, verschiedene Formate anzubieten oder eben alles im Gleichen, womit sich diese fraktale Struktur, die sich je nach Ordnungsprinzip bildet, unterbinden liesse. Doch lassen wir die „Korinthenkackerei“ und kommen zum Inhalt dieses HCSFers.

Andreas Brandhorst bleibt sich auch in diesem Werk treu und stellt hohes Fachwissen in verschiedenen grenzwissenschaftlichen Gebieten zur Schau, sowie das daraus resultierende Denken und die Wahrnehmung von Zeit und Raum, die kausal dazu stehen müssen.
KI's, tausende Jahre langes Leben, kastenartige Sozialstrukturen, ausgehend von der Herkunft, klassifizierte Rassen (wobei die Humis natürlich nicht die Spitze „Nahrungskette“ darstellen), intelligente Waffensysteme usw. Und natürlich immer alles schön von den heutigen Forschungsständen abgeleitet.

Brandhorst schreibt aufgeräumter und linearer als er dies üblicherweise zu tun pflegt. Somit wird „Kinder der Ewigkeit“ auch für HCSF-Einsteiger angenehm lesbar, ohne das man zuvor mentale Übungen absolvieren muss, um sich auf Brandhorst's Gedankenwelt einzustimmen.

Natürlich lässt sich Brandhorst auch in Sachen Charakterentwicklung nicht lumpen. Seine Hauptfigur „Esebian“, die noch viele andere Namen trägt oder eben getragen hat, (darauf möchte ich aus Spoilergründen nicht eingehen) ist ein Antiheld der modernen Art. Wer also erwartet, dass die Hauptfigur alles und jeden niedermäht, ist mit dieser Storyline falsch bedient. Hinzu kommt, dass „Esebian“ sich den Haupthandlungsstrang mit Thalon teilt, der eben soviel Spielzeit zugestanden bekommen hat wie die Hauptfigur und dieser lange Zeit immer hinter herjagt. Auch hier wäre jedes weitere Wort Spoiler. Natürlich darf auch ein bisschen Liebe nicht fehlen, wobei diese eher nebensächlich erscheint. Nicht jedoch die Figur, die jene mit sich bringt.

Wenn man sich in die Brandhorstsche Welt eingelesen hat - denn zu Anfang, darin bleibt er sich absolut treu, wird man ohne weitere Information einfach in eben diese hineingeworfen - kommt man auch mit den verschiedenen Planetensystemen und Örtlichkeiten zurecht. Es empfiehlt sich Geduld zu üben und darauf zu vertrauen, dass man schon noch aufgeklärt wird im Laufe der Handlung. Wer Brandhorst kennt, weiss das inzwischen bestimmt.
Mit „halbem“ Auge oder eben mit „halbem“ Hirn lesen ist nicht, sonst überliest man bestimmt etwas Wichtiges.

Dem aufmerksamen Leser eröffnet sich aber eine raffinierte Story mit verflochtenen Handlungssträngen, die zum Ende herrlich zusammengeführt, oder eben aufgelöst werden. Das Werk hat durchaus etwas von einem Action geladenen HCSF-Krimi und bleibt spannend bis zum Schluss. Wer also denkt er hat das Rätsel gelöst, wird des Öfteren eines Besseren belehrt, ohne Deus ex Machina.

Zusammenfassend: Empfehlenswert!

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